Alte Liebe rostet doch
Mein Land Cruiser hat mich durch den Großteil meines bisherigen Lebens begleitet. Egal ob als Zugfahrzeug für den Anhänger oder als Reisemobil. Der Toyota war 2006 eine Neuanschaffung und ist seitdem im Familienbesitz. Man kennt sich also schon länger. Die Beziehung konnte reifen, es gibt keinen Trennungsgrund. Allerdings immer wieder viel Restaurationsarbeit. Und natürlich Ersatzteile ohne Ende …
Für mein Empfinden ist der Gebrauchtwagenmarkt, gerade was Land Cruiser angeht, ein Drama. Viel zu teuer! Oder die Fahrzeuge haben schon dreimal gelebt. 30 bis 40k für einen HDJ80 mit guten 500 000 km auf dem Tacho? Liebhaberstück hin oder her: Das ist mir einfach zu kostspielig. Mein J12 wird mit seiner Laufleistung übrigens auch noch für gute 20k gehandelt. Einen „alten“ Land Cruiser, den am Leben zu erhalten sich lohnt, habe ich also selbst. Und: Die Kombination aus dem Fahrzeugzustand, der Marktsituation, meinem guten Kontakt zu Bernd Taubenreuther und meinen Fähigkeiten als Mechaniker zwingt mich ja geradezu, dem Land Cruiser so viel liebevolle Zuwendung zu schenken, wie ich nur aufbringen kann.
Als Erstes gönne ich ihm (und mir) ein Nitrocharger-Fahrwerk von Old Man Emu. (Wenn man die Preise der Fahrwerksteile von Toyota und OME vergleicht, entscheidet man sich schnell für den Umstieg auf das Tuningfahrwerk.) Damit ist es freilich noch lange nicht getan. Rost muss bekämpft werden, die Gummilager in den Querlenkern und Längslenkern und auch die Antriebswellen gehören überholt usw., usw. Da vollziehen sich einfach logische Folgerungen im Kopf eines Mechanikers. Wenn zum Beispiel die Antriebswellen gezogen werden, macht man gleich die Wellendicht-ringe des Differentials mit. Was repariert werden kann, wird repariert, ansonsten wird großflächig ersetzt. So kommen zum australischen Fahrwerk zwangsläufig noch weitere neue Fahrwerksteile.
Lesen Sie den gesamten Bericht auch in Ausgabe 1/25 der OFF ROAD:
OFF ROAD Ausgabe 1/25
Erstverkaufstag: 12.12.2024